FAQ sollen lediglich eine erste Orientierung geben. Wann immer Sie "mehr" Fragen haben, stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Es ist leicht nachvollziehbar, dass ein Sattel mit einem starrem Baum, der dem trainierten Pferd gepasst hat, nach der Verletzungspause nicht mehr passen würde. Es ist schwer genug, einen starren Gegenstand (der Sattel) auf einem beweglichen Objekt (das Pferd) so zu fixieren, dass der weiche Pferderücken keinen Schaden nimmt.
Wenn sich das Pferd dann noch durch innere oder äußere Umstände verändert, wird es umso schwerer.
Die häufigsten Veränderungen unserer Pferde sind
Ein flexibler Sattel, der sich dem Pferderücken auch unter Veränderungen
permanent anpassen lässt, ist hier die richtige Wahl.
Wäre das hier gezeigte Pferd mit einem starren Baumsattel geritten worden, wäre
ein Satteldruck vorprogrammiert gewesen. Der flexible Dressursattel "Emilio" des
Pferdes musste lediglich neu
eingestellt werden.
Beide Bilder zeigen das selbe Pferd:
Links im Trainingszustand und rechts nach einer verletzungsbedingten Pause mit Weidehaltung.
Hier das Pferd Anton unserer Kollegin Jeannette im Sommer 2014, als ich
sie zum ersten Mal als Kundin traff.
Anton hatte starke Atrophien im Bereich des Trapez- und
Widerristmuskels.
Auf dem Bild sieht man die Markierungen für die Vermessungspunkte.
Anton nach einigen Monaten unter einem passenden maxflex.
Die Muskulatur hat sich schon deutlich erholt. Wir sind auf dem
richtigen Weg :)
Hier Antons Veränderungen in Zahlen.
Durch unseren Vermessungsbogen, der immer wieder aktualisiert wird,
können wir Veränderungen des Pferdes über einen langen Zeitraum
nachverfolgen. Der Durchschlag verbleibt beim Kunden, so dass auch
dieser die Entwicklung nachvollziehen kann.
Reagieren Sie rechtzeitig, damit aus dem Bild hier ...
nicht so etwas entsteht!
Der Vorteil des flexiblen Sattels liegt schon im Namen. Man kann keinen starren
Gegenstand auf ein bewegliches Objekt spannen, ohne Mobilitätseinschränkungen
für das bewegliche Objekt in Kauf nehmen zu müssen.
Ein flexibler Sattel kann sich jederzeit dem Pferderücken anpassen. Jeden Moment
während des Reitens, ob am langen Zügel oder in der Bahn, im Winter wie im
Sommer. Nach Verletzungen des Pferdes, zum Einreiten usw usf.
Ja, Sie können jedes "reitbare" Pferd mit einem flexiblen Sattel besatteln. Und jedes Pferd kann von den Vorteilen eines flexiblen Sattels profitieren.
Leider lassen sich Probleme in der Passform des Sattels für den "Laien" nicht
immer erkennen . Die erschreckend hohe Anzahl der Pferde mit atrophiertem
Trapezmuskeln oder sogar Druckstellen von zu festen Kissen in den Ställen lässt
jedoch vermuten, dass ca. 80% unserer Freizeitpferde, aber auch unzählige
Turnierpferde mit unpassenden Sätteln geritten werden. Erschwerend kommt hinzu,
dass sich unsere Pferde an unpassende Sättel anpassen und es sich "gut anfühlt",
den Sattel aufs Pferd zu legen. Es liegt alles fest und kippelt nicht. Doch der
Schein trügt. Das weiche Gewebe gibt unter dem starren Element "Sattelbaum" nach
und baut sich ab. Der Sattler kommt und polstert hier und da nach, die
Kammereisen werden schmal und schmäler gestellt und schon wird die nächste
Gewebeschicht angegriffen.
Ein flexibler Sattel wird oft als letzter Strohhalm angesehen, richtigerweise
sollte er von Anfang an als Sattel der Wahl angesehen werden, ein Freizeit- und
Sportpferd 365 Tage im Jahr pferdegerecht zu reiten.
Nein, keineswegs. Ein gut passender Baumsattel ist eine feine Sache. Für ein
Pferd mit einem geregelten Alltag und Trainingsplan, dessen Statur sich übers
Jahr kaum verändert, ist ein gut angepasster Baumsattel sehr gut geeignet.
Die breite Masse unserer Freizeitpferde ist jedoch größeren Veränderungen
unterworfen. Viele Reiter haben keine Reithalle und reiten im Winter weniger als
im Sommer. Im Sommer kommt noch der Weidespeck dazu. Der gut passende
"Winter"-Sattel passt im Sommer schon nicht mehr und umgekehrt. Ein flexibler
Sattel, der sich den Veränderungen spielend anpassen kann, ist hier eine echte
Entlastung für's Gewissen.
Natürlich, gerade ein Pferd, welches verletzungsbedingt längere Zeit stand oder nicht geritten werden durfte, hat sich körperlich enorm verändert. Muskeln, die lange Zeit nicht beansprucht werden, bilden sich zurück und verändern somit die gesamte Statur des Pferdes. Jeder, der schon mal längere Zeit im Krankenhaus liegen musste, weiß, wovon ich spreche. Der Sattel, der vor der Erkrankung noch passte, passt für den Neustart nicht mehr. Meines Erachtens nach sollte jedes Pferd mit einem Sattel geritten werden, der nicht drückt und schmerzt und vor allem Pferden mit längerer Pause will man den Neustart ja nicht mit Schmerzen gleich wieder madig machen. Ein flexibler Sattel, angepasst auf den Status des Pferdes kann sich den Veränderungen in der Oberlinie jederzeit über die Lächs- und Querachse anpassen. Zusätzlich kann über Verstellen der Kammerweite auch die Schulterbreite kontinuierlich verändert und angepasst werden. Ein Muskel, der gezielt beansprucht und trainiert wird, kann innerhalb von wenigen Wochen um bis zu 30% wachsen. Nur ein Sattel, der dem Wachstum auch Raum geben kann, wird hier langfristig ein zufriedenes Pferd gewährleisten können.
Kein anderes Thema ist beim Sattelkauf so im Fokus wie die Auflagefläche. Über vieles wird philosophiert, pauschalisiert und spekuliert.
Ein paar Dinge aber sind unverrückbar: Wenn Sie einen Sattel in 17,5“ benötigen, so entspricht das einer Sitzfläche in der Diagonale vermessen von 43,75 cm. So lang sind dann in etwa auch die Kissen. Die Auflagefläche ist immer kürzer als die Gesamtlänge, um ca. 4-5 cm.
Ein Kissen, das kürzer ist als die Sitzfläche würde die Gewichtsverteilung des Sattels in ein starkes Ungleichgewicht führen und hätte hohen Druck auf den hinteren Sattelbereich zur Folge. Wenn man so einen Sattel kauft in bester Absicht, die BWS/LWS zu schonen, erreicht man jedoch leider genau das Gegenteil.
Viele Sattelsucher, die eigenmächtig nach einem Sattel suchen oder
schlecht beraten werden, schauen jedoch nur auf cm Angaben.
Hier birgt sich noch die Folge-Gefahr, dass Sättel dann häufig zu klein
gekauft werden.
Aber auch hier sei gesagt, dass Sie Ihrem Pferd nun keinen Gefallen tun
würden, würden Sie einen 16“ Sattel kaufen.
Ein Sattel funktioniert dann optimal von der Gewichtsverteilung her, wenn
der Reiter optimal platziert wird. Dies ist in einem zu kleinen Sattel nicht
gewährleistet.
Daher, nehmen Sie lieber den 1 oder anderen Zentimeter in Kauf, aber der Sattel „funktioniert“ optimal in seiner Gewichtsverteilung.
Sei es krankheitlich bedingt oder einfach eine schlechte Angewohnheit. Wenn Sie
schief auf dem Pferd sitzen, quält Sie sicher die Frage, wie sich das auf den
Pferderücken auswirkt.
Nun, der Maxflex mit seinem flexiblen Baum kann das Reitergewicht genauso gut
verteilen wie ein Sattel mit einem festen Baum. Aufgrund der Flexibilität des
Materials ist der "Energiefluss" sogar
noch ungehinderter möglich. Die weichen Kissen unterstützen den Baum dabei.
Somit können auch "Sitzfehler" sehr, sehr gut kompensiert werden. Allerdings,
kontrollieren Sie Ihren Sattel einmal
jährlich auf seine Symmetrie. Vor allem auch dann, wenn Sie vom Boden aufsteigen
(was Sie hoffentlich nur in Ausnahmefällen tun :-)). Ggfs. kann und sollte der
Sattel alle paar Jahre gerichtet
werden, was jedoch ohne Probleme möglich ist.
Je nachdem, mit welchem Sattel Sie Ihr Pferd vorher geritten sind oder ob Sie überhaupt reiten konnten, müssen Sie Ihrem Pferd bzw. dem Pferderücken Zeit geben, sich an den neuen Sattel zu gewöhnen. Muskeln, die unter Umständen längere Zeit nicht vollständig aktiv oder inaktiv waren, können mit Muskelkater reagieren, wenn sie zur Arbeit wieder hinzugezogen werden (können). Das ist vollkommen normal. Ähnlich, wie wenn Sie nach längerer Abstinenz wieder aufs Fahrrad steigen und am nächsten Tag Ihre Sitzbeinhöcker sehr genau lokalisieren können, so muss sich auch der Pferderücken an einen neuen Sattel erst gewöhnen und zwar völlig unabhängig von Hersteller und Bauart des Sattels. Vor allem Pferden, die nach längerer Krankheit standen oder die ausschließlich mit Fellsätteln geritten wurden, sollte man eine längere Eingewöhnungsphase zusprechen, aber auch Pferden, die sich angewöhnt haben, "viel über die Beine und wenig über den Rücken zu laufen".
Es gibt mittlerweile einige Techniken und Scharniemechanismen, gekröpfte und gerade Eisen, aber ganz egal, was und wie, eines haben alle gemeinsam: Wenn sie nicht zum Pferd passen, sind alle Mist, egal ob teuere oder günstigere Variante.
Wir passen unsere Kammereisen in Weite und Winkel auf Maß ans Pferd an.
Dazu ist es notwendig, dass wir mit Ihrem Sattel direkt an Ihrem Pferd arbeiten.
Unsere Einstellung muss dann im Stand und unter Reitergewicht und in der
Bewegung überprüft werden. Beim Neukauf und immer wieder bei Veränderungen des
Pferdes. Der maxflex bietet alle
technischen Voraussetzungen, sich immer wieder ans Pferd anpassen zu lassen,
individuell und auch bei schwierigen Anatomien, Athrophien oder Asymmetrien.
Aber unabhängig von maxflex....
Achten Sie bei der Auswahl Ihres Sattels auf Veränderbarmöglichkeiten des
Kammereisens oder der Kammerweite. Achten Sie darauf, dass Weite UND Winkel
verändert werden können und überprüfen Sie
Systeme auf eben diese Parameter: individuelle Anpassbarkeit, Möglichkeiten und
Grenzen in Weite, Winkel und Form.
Achten Sie darauf, dass die Kammerweite nicht an eine Vorgurtstrupfe gekoppelt
ist. Denn was bringt Ihnen die vermeintlich größte Flexibilität und propagierte
Freiheit, wenn wir sie unten
festzurren. Ihr Knie ist auch ein Scharnier, wenn ich Ihnen aber den Fuß fest am
Boden fixiere, bringt Ihnen das theoretische Wissen über die Beweglichkeit in
Ihrem Knie nichts :) Um einfach mal
in Bildern zu sprechen.
Achten Sie immer immer immer auf die Möglichkeiten der Verstellbarkeit in Weite
und Winkel. Ja, ich wiederhole mich, ein leidenschaftliches Thema von mir :)
aber es ist einfach unendlich wichtig
für die Gesunderhaltung Ihres Pferdes. Wenn ich mit einem Schlüssel
selbstständig ein Eisen im Sattel verstellen kann, kann ich dann auch Einfluss
auf die Weite oben haben oder doch nur den
Winkel? Was beeinflusse ich unter Umständen damit noch? Seien Sie kritisch und
schauen genau hin.
Vielfach werden gekröpfte Eisen angeboten, die die Schulter frei lassen
sollen......
In der Bewegung rotiert das SChulterblatt IMMER unter den Sattel, bei einem
Springsattel noch viel früher als bei einem Dressursattel. Wenn ein Pferd damit
grundsätzlich nicht zurecht käme,
könnte es nicht springen. Also, worauf kommt es also an? Dass das Eisen passt.
Ein gekröpftes Eisen, welches passt, ist genauso gut wie ein gerades, das passt
und im Gegenteil, ebenso schlecht,
wenn beide nicht passen. Das Schulterblatt kommt sowieso in die Gefahrenzone
"Kopfeisen". Früher bei geraden, bei nach hinten laufenden einen cm
später.
Daher Weite und Winkel :) :) :) und eine korrekte und individuelle Passform sind
entscheidend, nicht die Form.
Darüber hinaus spielen die Kissen eine große Rolle. Deren Form und Verlauf
beinflussen maßgeblich die notwendige Freiheit für Ihr Pferd in der
Kammer.
Achten Sie darauf, dass die Kissen unabhängig von der Kammerweite aufgehängt sind. Einige Systeme verändern den Winkel ungünstig bei schmaler werdenden Eisen.
Wann immer Sie nur einen Hauch Unsicherheit verspüren, fragen Sie einen Fachmann Ihres Vertrauens um Rat.
Niemand hat gesagt, dass eine korrekte Sattelanpassung einfach ist, aber sie ist
es wert und Ihr Pferd dankt Ihnen Ihre Sensibilität mit einem gesunden Rücken
und Leistungsbereitschaft.
Gerade in Fachzeitschriften wird oft von einem Ideal ausgegangen, welches wir in
unserem Sattleralltag kaum vorfinden. Es wird oft propagiert, dass ein korrekt
passender Sattel z.B. keine
spezielle Polsterung in der Sattelunterlage benötigt.
Ich finde es persönlich immer sehr bedauerlich, denn es verunsichert die Leser
natürlich, wenn wir dann im Stall stehen und Trapezmuskelschwächen (als
Beispiel) mit einem Fell ausgleichen. Ich
weiß, dass die interviewten Persönlichkeiten klug genug sind, zu wissen, dass es
ohne individualisierte Maßnahmen nicht geht, ich rätsele jedoch immer noch,
warum dann von einem idealisierten
Maßstab ausgegangen wird, den wir seltenst vorfinden. Die dargestellten
Beispielpferde in Zeitschriften haben einen 1a Körperbau, sozusagen
90/60/90 in pferdisch. Vollgeformte Warmblüter, in
Profiberitt, die natürliche Schiefe sauber austrainiert ausgeglichen, ein
schönes Gurtlagen/Sattellagen-Verhältnis. Ein mäßig hoher Widerrist, schöne
Schulter, eine ausbalancierte
Muskulatur.
Wer ein solches Pferd hat, Gratulation :) :). Solche Pferde besatteln wir auch
super gerne und hier sind Fellunterlagen oder Spezialdecken in den allermeisten
Fällen tatsächlich
überflüssig.
Aber die wenigsten Pferde sehen so aus wie die Models im Katalog (ist ja auch
bei uns Menschen so) :) . Vielmehr treffen wir auf athrophierte Muskulatur,
vorverlagerte Gurtlagen, hohe,
langgezogene Widerriste, ganz kurze Sattellagen und und und und.....
Als "saddlefitter" können wir nur mit den Grundlagen arbeiten, die Sie uns als
Kunde anbieten, bzw. die Ihr Pferd uns anbietet. Wir können ja nur dann von
einem Ideal ausgehen, wenn wir es auch
vorfinden. Sich die Realität schön zu reden, bringt uns und Ihnen nichts, und
schon gar nicht den Pferden. Die Kunst ist, sich immer wieder individuell auf
Ihr Pferd einzustellen mit all seinen
körperlichen Stärken und "Schwachstellen" und gemeinsam mit Ihnen anschaulich
die Lösung im Bezug auf den Sattel zu erarbeiten.
Daher, wie immer, suchen Sie sich einen kompetenten Fachmann, der Sie
gewissenhaft, anschaulich und vertrauensvoll betreut. Der für Sie da ist, wenn
Sie ihn brauchen.
Unserer Meinung nach kann ein Schwitzbild alleine keine zuverlässige Aussage zu
der Passform eines Sattels leisten.
Soll heißen, wir würden uns nicht anmaßen, lediglich aufgrund eines Schwitzbilds
Urteile über Passen oder Nichtpassen eines Sattels zu fällen ohne diesen
auf dem Pferd gesehen zu haben und
natürlich auch mit dem passenden Reiter dazu. Ein schiefer Sitz z.B. kann ein
schlechtes Schwitzbild erzeugen, obwohl der Sattel dem Pferd passt.
Hat man sich allerdings in einem Vor-Ort-Termin ein Bild von Pferd, Reiter und Sattel gemacht, kann man auch das Schwitzbild als letzten Parameter hinzuziehen, denn ein paar Dinge sind einfach Fakt und nicht schön oder schlecht zu reden.
Schweiß entsteht durch Reibung und Sauerstoff unter einem Sattel. Die meiste
Bewegung in der Sattellage während des Reitens ist vorne und hinten am Sattel.
In der Mitte des Sattels, hinter
dem Kopfeisen bis Sturzfeder sollte keine Bewegung des Sattels statt
finden, so dass sich hier trockene, nierenförmige Stellen
abzeichnen.
Zu einem späteren Zeitpunkt bei starkem Schwitzen schwitzt dann auch der Bereich
durch, aber eben erst viel später.
Dieses Schwitzbild ist nicht zu verwechseln mit den kleinen eher runden Stellen, die durchaus Hinweise auf zu viel Druck sein können.
Das gleiche Bild zeigt sich im Übrigen auch bei Satteldecken, die dort am schmutzigsten sind, wo die meiste Reibung mit dem Pferderücken statt findet (vorne und hinten).